#26 Die Familienfrage

Mein Mann und ich streiten ständig und haben uns oft gefragt, ob es für uns und die Kinder nicht besser wäre, wenn wir uns trennen. Wann weiß man, wann es vorbei ist oder man nur noch wegen der Kinder zusammenbleibt?

Mutter von drei Kindern (5, 8 und 12 Jahre)

Erfahre mehr

Kinderkram Das Kieler magazin für Menschen mit Kindern | Juni-Ausgabe 2023

Wenn ihr nicht mehr weiterwisst, holt euch frühzeitig Hilfe. Auch für Eure Kinder, dass sie nicht weiter unter euren Streitereien leiden. Denn im Endeffekt zählt für ihre gesunde Entwicklung allein die Stimmung in eurem Zuhause: eure Gemütslage, die Art und Weise wie ihr Miteinander umgeht, wie ihr Konflikte löst, wie ihr eure Beziehung lebt.

Es gibt einen Punkt, wo der Austausch mit Freund*innen oder das Lesen von Ratgebern nicht mehr weiterhelfen. Wo man eine neutrale und individuelle Beratung braucht, die Euch das Blatt, welches gerade direkt an euren Köpfen klebt, etwas weiter weghält, so dass ihr den Text wieder lesen könnt. Damit eine Paarberatung oder Paartherapie erfolgreich sein kann, müssen beide Partner dahinterstehen. Und genau das ist schon die erste große Hürde. Denn das bedeutet die Bereitschaft und den Willen zu haben an sich zu arbeiten. Denn ein Paarkonflikt ist immer auch ein Konflikt mit sich selbst. Die Erwägungen einer Trennung von seinem Partner oder seiner Partnerin ist in Wahrheit der Wunsch sich von dem Menschen zu trennen, der man in dieser Beziehung geworden ist. Möglicherweise sieht man sich nur noch als Mutter und Vater und nicht mehr als Ehefrau und Ehemann. Oder man hat im Laufe der Jahre eine Rolle übernommen, mit der man eigentlich unzufrieden ist. Daher kann die Veränderung nur von einem selbst heraus geschaffen werden.

Ich denke, dass eine Liebesbeziehung immer bereichern sollte. Und mit bereichern meine ich, dass die Beziehung uns inspiriert, gar zwingt, an ihr zu wachsen und sich persönlich weiterzuentwickeln. „Wahre Liebe wächst“ und dieses Wachsen sollte sich immer mit den Bedürfnissen, Träumen und Lebenszielen des Partners oder der Partnerin decken. Daher fördert die Liebe sowohl das Beste als auch das Schlechteste in uns. Dies ist jedoch niemals die Schuld des Partners oder der Partnerin. Die Verantwortung für die Gemeinschaft beginnt daher bei der Verantwortung für uns selbst. Ich kann euch nur ermutigen diesen Weg zu gehen.

Partner, Referenzen & Kooperationen